Mittwoch, 13. September 2023

Tag 1: Von Garmisch-Partenkirchen zur Reintalangerhütte

So, endlich ging es los. Nachmittags sind meine Mutter, Marli und ich mit dem Zug in Garmisch-Partenkirchen angekommen. Hier haben wir noch eine Nacht in einem Hotel übernachtet, da wir es beide nicht für sinnvoll hielten, am Tag der Anreise sofort mit dem Wandern zu beginnen. 

Auftakt in
Garmisch-Partenkirchen.
Am nächsten Morgen hingegen konnten wir nach dem Frühstück erholt und mit viel Vorfreude starten...und haben uns in Garmisch-Partenkirchen erstmal prompt verlaufen. Ursprünglich wollten wir zum Olympiastadion, denn dort beginnt laut des Reiseführers der Wanderweg zur Reintalangerhütte, unserem ersten Übernachtungspunkt. Aber irgendwie wurden wir aus der Wegbeschreibung nicht ganz schlau, Google Maps war tatsächlich zu unserer Überraschung auch keine wirklich große Hilfe und so haben wir ungewollt einen Umweg gemacht, bevor wir endlich den Weg fanden. Dieser führte ein kurzes Stück an leuchtend grünen Wiesen vorbei, stieg dann an und nach sehr kurzer Zeit standen wir bereits vor dem Eingang zur Partnachklamm.

Der Eingang zur Partnacklamm.
Um durch die Klamm hindurchzugehen, mussten wir Tickets kaufen. Vor dem Eingang der Klamm stehen Drehkreuze wie in einem Freibad, die an dieser Stelle optisch sehr fehl am Platz wirken.  Von unserer Seite aus gesehen liefen wir durch die Klamm immer zur linken Seite des Flusses auf einem wirklich sehr schmalen Weg. Links und über uns war steiniger kalter Fels, rechts von uns ein Geländer und dann der Fluss. Und natürlich waren wir nicht die Einzigen, die die Klamm an diesen Tag besuchen wollten, also bewegten wir uns teilweise eher schiebend als gehend in einer langen Schlange durch den schmalen Tunnel. Hinzu kam, dass die Klamm von beiden Seiten begehbar ist, also kammen uns auch immer wieder Menschen entgegegen und für zweispurigen Menschenverkehr, von denen viele wie wir teilweise große Rucksäcke dabei hatten, ist der schmale Weg der Klamm eindeutig nicht gemacht. 

Meine Mutter führt Marli sicher durch das
spannende Terrain.
Meine Mutter hat Marli genommen und ich hab das Fotografieren übernommen. Obwohl es laut und eng war (und teiwleise auch nass, denn es gab immer wieder Stellen, wo das Wasser von oben in kleinen Wasserfällen herunterlief) hat Marli alles super mitgemacht. 
Lässt man einmal den Eintritt, das Freibaddrehkreuz und die Menschenmenge außen vor, dann ist die Partnachklamm ein beeindruckendes Naturschauspiel, denn der Fluss, die Partnach, hat sich über Jahrtausende eine Schlucht tief durch den Fels gegraben. Von oben treffen einen immer wieder kalte Tropfen und schaut man hoch, so glitzern sie im Sonnenlicht und Pfllanzen wachsen an Stellen auf den glitschigen Steinen, wo man es nicht für möglich hält, dass sie dort Halt finden. Die Luft ist frisch und kühl, es riecht nach nassen Steinen und das mächtige Rauschen der Partnach erinnert in jeder Sekunde an die Wassermassen, die neben einem entlangströmen. 

Die Partnach hat sich ihren Weg
durch den Felsen gegraben. 
Am Ende der Klamm erwarteten uns erneut Freibad-Drehkreuze und dann zu unserem großen Glück ein Wald, denn die Sonne brannte umbarmherzig vom Himmel und jedes bisschen Schatten war uns mehr als willkommen. Zudem verlief die heutige Tour immer entlang des Flusses, weshalb Marli sich oft die Pfoten kühlen und Mama und ich unsere Mützen nass machen konnten. Marli ist ja eigentlich gar kein Wasserhund und findet sowohl Wasser von unten als auch von oben nicht so toll, aber an diesem Tag hat sie wohl selbst die Vorzüge des kühlen Nass für sich entdeckt.  Unser erstes Übernachtungsziel war die Reintalangerhütte. Diese liegt auf 1369m, zum Vergleich: Garmisch-Partenkirchen liegt auf 740m.

Der Aufstieg war im ersten Abschnitt entspannt und gemütlich. 
Marli mit Pfotenschutz vor der Partnach.
Auf halber Strecke gab es eine kleine Kuchenrast an der Bockhütte. Dort konnte Marli Hühner beobachten und Mama und ich uns kurz ausruhen, bevor es an den steinigeren und anstrengenderen Teil dieser Etappe ging. Die Reintalangerhütte selbst liegt direkt neben der Partnach. Eigentlich hatte ich geplant, baden zu gehen, aber das Wasser war so unglaublich kalt, dass ich nicht mal eine halbe Minuten mit den Füßen im Fluss stehen bleiben konnte. Auf der Hütte hatten Mama und ich wegen es Hundes ein Zweierzimmer. Für gewöhnlich gibt es auf Berghütten vor allem Mehrbettzimmer, doch das ist mit einem Hund natürlich schwierig, daher habe ich auf den Hütten immer versucht, ein Zweibettzimmer zu bekommen.

Die Reintalangerhütte vor der Bergwand.
Nachmittags kamen wir auf der Hütte an. Die Reintalangerhütte hat in ihrem Rücken ein Bergmassiv und vor der Haustür fließt die klare und eiskalte Partnach durch ihr steiniges Bett.

Für den Rest des Tages war entspannen, essen und duschen angesagt. Schließlich hatten wir ja Urlaub und dazu gehört auch Entspannung. 

 


Noch ein paar Urlaubsimpressionen von Tag 1

Der Eingang zur Partnachklamm von der
anderen Seite.

Eine Aussicht schöner als die andere.
Wandern und schnuppern. 
Marli trägt ihren Rucksack
und ich meinen.
Ein bisschen Sight Seeing mit Marli und Mama
in Garmisch-Partenkirchen.
Vielleicht eine Vertreterin der Gattung Parnassia...?
Eine Preiselbeere...?
Mama und Marli auf dem Weg zum nächsten Ziel.