Donnerstag, 15. Juni 2023

Wanderung Sächsische Schweiz

Ob Marli die Aussicht wohl genauso sehr
 genießt wie ich...?
Marli und ich sind logischerweise jeden Tag draußen und haben unsere unterschiedlichen Strecken rund um unseren Wohnort. Wald, Seen Felder; für die täglichen Runden finden wir genug Abwechslung. Allerdings wohnen wir in Norddeutschland und dort in einem topographisch eher flachen Teil, sodass wir vor unserer Haustür unmittelbar keine Möglichkeiten haben, unsere Wanderskills zu testen und zu optimieren.
Dennoch wollte ich gerne zum einen Teile unserer Ausrüstung testen und zum anderen schauen, was Marli zu Ausflügen sagt, die länger und anstrengender sind als unsere normalen Tagesrunden und deren Untergrund eher alpinem Gelände ähnelt und weniger den Rasen- und Feldwegen bei uns.

Eine tolle Möglichkeit dazu bot sich für uns Ende April, als meine Mitbewohnerin in Dresden ein Praktikum machte und wir zu dritt aus der WG in die Sächsische Schweiz fuhren, um sie zu besuchen. Dort verbrachten wir zu fünft mehrere Tage in der Nähe des Kurortes Rathen und unternahmen von dort aus einige Wanderungen. 

Marli ist bereit zum Aufbruch.

Die Wanderungen waren so zwischen 10km und 20km lang. An einem Tag waren es 22km. Es war tatsächlich das erste Mal, dass Marli und ich so einen kleinen Abenteuerausflug zusammen gemacht haben. Und was soll ich sagen: Ich hatte es mir immer sehr schön vorgestellt, mit einer Fellnase wandern zu gehen, aber im Endeffekt war das Ganze noch viel schöner und hat noch mehr Spaß gemacht, als ich mir erhofft hatte. Und es hat mich nochmal in meiner Vermutung bestätigt, dass Marli super gerne draußen ist, gerne auch lange läuft, über Stock und Stein, immer neugierig aber nicht übermütig mit der Nase voran.
Bei diesen Ausflügen hatten wir die Gelegenheit, Marlis "Regenjacke" auf Herz und Nieren zu testen, denn wir hatten ein paar Regentage dabei. Ich habe für sie einen Regenschutz gekauft, der lediglich wasserabweisend aber nicht isolierend ist, denn Marli hat recht dichtes langes Fell, sodass eine zusätzliche wärmende Schicht für die Alpenwanderung tagsüber nicht notwendig ist. Zudem trägt sie einen GPS-Tracker an ihrem Geschirr. Mit diesem kann ich auf meinem Handy ihre Position verfolgen. In Gegenden, in denen wir beide uns nicht auskennen, bleibt Marli an der Schleppleine, denn sie rennt auch gerne mal einem Fasan oder Reh hinterher. Der Tracker deckt den Notfall ab, denn es kann immer mal etwas passieren. Und gleichzeitig kann ich über den Tracker aufzeichnen, wie viele Kilometer wir tatsächlich gewandert sind und wie lange wir unterwegs waren. 

An einem Tag in der Sächsischen Schweiz haben Marli und ich eine Wanderung zu zweit unternommen. Ich hatte zuvor eine Route rausgesucht und auf möglichst viel Natur und wenig Menschen gehofft. Und tatsächlich wurden wir mit einer phantastischen Strecke überrascht, die zwischen Felsen auf einem schmalen Weg hinauf führte bis zur Bastei. Teilweise war der Weg sehr schmal, durch große Felsbroken begrenzt, an einigen Stellen mussten wir etwas klettern und bei einem hohen Felsbrocken musste ich Marli hinaufheben, da es keine Möglichkeit für sie gab, hinaufzuspringen.

Das sieht nach großer Wandermotivation aus.
Die ganze Zeit lief Marli vorraus, hüpfte über die Steine und schlängelte sich zwischen den Felsen und unter umgefallenen Baumstämmem hindurch, als ob sie nie etwas anderes gemacht hätte. Sie schien ganz in ihrem Element. Ich musste sie das ein ums andere Mal zur Pause anhalten und ihr Blick, wenn sie zu mir zurückschaute, schien zu sagen: "Meike, komm schon! Weiter!".   

Nach dieser Wanderung ist meine Vorfreude auf die Alpentour nochmal um einiges gewachsen. Nicht nur hatte ich das Gefühl, dass Marli und ich eine gute Basis für die Tour haben, auch bestätigte sich noch einmal mein Eindruck, dass Marli nichts gegen lange abenteuerliche Wanderung über Stock und Stein einzuwenden hat. Eher im Gegenteil.

 

 

Ein paar Eindrücke aus der Sächsischen Schweiz 


Die Aussicht von der Bastei des Kurortes Rathen.

Marli ist auf der Festung Königsstein angekommen. Im Hintergrund fließt die Elbe.
 
Felsen rechts und links und unser Weg führt mittendruch.

  
Ein Blick wie durch einen naturgemachten Bilderrahmen.


  
Manchmal kommt es mir so vor, als ob auch Marli die Aussicht genießt.




Mittwoch, 7. Juni 2023

Wer sind wir...?

Die Vierbeinerin Marli 

Seit Juni 2021 begleitet mich meine Mischlingshündin Marli in meinem Leben.
Marli ist eine Straßenhündin aus Thessaloniki in Griechenland, deren Geburtstag auf Juni 2019 geschätzt wird. Nach einiger Zeit in einem griechischen Shelter konnte sie nach Deutschland gebracht werden mit Aussicht auf ein Forever-Home. Leider zerschlug sich diese Aussicht noch während sie auf dem Weg nach Deutschland war und Marli lief Gefahr, erneut heimatlos zu werden, diesmal in Deutschland.

In der Zwischenzeit machte mich eine Freundin auf die Tierhilfe Chalkidiki/Griechenland e.V. und somit auch auf Marli aufmerksam. Bis dahin hatte ich mir schon sehr lange gewünscht, mein Leben mit einer Fellnase zu teilen und gleichzeitig hatte ich Angst, einem Hund und seinen Bedürfnissen nicht gewachsen zu sein. Also nahm ich Marli, nachdem sie in Deutschland angekommen war, als Pflegehund bei mir auf. Sie sollte bei mir bleiben, bis sich jemand verantwortungsvolles finden würde, der ihr ein festes zu Hause geben wollte. Doch bereits nach einem Tag hatte Marli mein Herz gewonnen und nach weiteren zwei Wochen, in denen ich für mich abklären konnte, ob ich Marli ein gutes Leben ermöglichen kann, wurde sie meine Begleiterin. Und sie hat mein Versprechen, dass sie das auch ihr Lebenlang bleiben wird.

Ein besonderer Aspekt hinsichtlich der Alpenüberquerung mit Marli ist, dass sie mit Herzwürmern nach Deutschland gekommen ist. Der Herzwurm (Dirofilaria immitis) befällt Herz und Lungengefäße. Er wird im Mittelmeerraum über verschiedene Stechmückenarten übertragen und kann bis zu 30cm lang werden. Die Endoparasiten siedeln sich bevorzugt in der Lungenschlagader an, bei stärkerem Befall auch im Herzen und haben eine Lebensspanne von bis zu 7 Jahren. Durch Ansiedelung der Würmer in der Lungenschlagader kann es zu erschwertem Fließen des Blutes sowie zu Entzündungen und Schwellungen der Lungegefäße kommen. Das Herz muss verstärkt pumpen, um die Lunge mit Blut zu versorgen, was nach längerer Zeit zu Herzversagen führen kann.

Die Symptome eines Befalls reichen von Leistungsschwäche, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust über Atemnot und Husten bis hin zu Lungenentzündungen und Bauchwassersucht. Als Marli zu mir kam, zeigte sie lediglich eine stark verminderte Kondition. Die Tierhilfe Chalkidiki/Griechenland e.V. ist bemüht, die Tiere bereits in Griechenland gegen die Parasiten zu behandeln, doch oft fehlen Geld und Medikamente für die Behandlung. 

In Deutschland zeigte der obligatorische Tierarztbesuch, dass Marli noch immer Parasiten in ihrem Körper hatte. Es folgte eine 12 monatige Behandlung mit dem Spot On Präparat Advocate®. Dieses Präparat wird einmal im Monat auf die Nackenhaut des Hundes aufgetragen. Marli hat die Behandlung gut vertragen und nach 12 Monaten zeigte der Bluttest beim Tierarzt keine Hinweise mehr auf Herzwürmer. Marlis Kondition und Ausdauer ist in diesem Jahr deutlich gestiegen. Zu Beginn waren alle anstrengenden Unternehmungen wie Joggen, Bälle werfen und Fahrrad fahren tabu, da solche Aktivitäten für das durch die Herzwürmer geschwächte Herz zu anstrengend sind. Mittlerweile gehen Marli und ich zusammen joggen und sie saust mit anderen Hunden beim Spielen um die Wette. 

Bezüglich unserer Alpenüberquerung habe ich auch hier den Rat einer Tierärztin eingeholt und sie gefragt, ob eine derartige Wanderung für Marli mit ihrer Krankengeschichte machbar sei. Nach eingehender Untersuchung gab uns die Tierärztin ihr OK. 

Es kann also los gehen!

Mehr Infos zu Mittelmeerkrankheiten bei Hunden findet ihr hier.


Die Zweibeinerin Meike

Ich heiße Meike, bin 28 und eine der vielen Naturliebhaberinnen auf dieser Erde. Ich liebe Wanderungen, Schwimmtrainings, gute Bücher und natürlich die Zeit mit Marli.
Die Überlegung, eine Alpenüberquerung zu machen, spukt schon länger in meinem Kopf herum, aber so richtig konnte ich mich nie motivieren, denn das, was die Wanderung wiederum unattraktiv für mich machte, war die Tatsache, das Erlebte nicht mit einer anderen Seele teilen zu können. Gleichzeitig war ich neidisch auf Menschen, die ihre Outdoor-Abenteuer mit ihrer Seelenpfote teilen konnten. Als Marli zu mir kam, war mir ganz schnell klar: Dieser helle, 20kg schwere Fellball ist genauso aktiv, neugierig und abenteuerlustig wie ich. Perfektes Match!  

Die Begegnung mit Marli war das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte. Ich wachse jeden Tag an ihr, sie fordert mich dazu auf, selbstbewusst und aufmerksam durch mein Leben zu gehen und auf sie, mich und meine Umwelt zu achten. Und dafür bin ich ihr sehr dankbar!